Was ist das, Streitschlichtung?
Fast jeder von uns, egal ob Kind oder Erwachsener, hat Konflikte oder erlebt Streitigkeiten.
Jeden Tag kommt das vor, zu unterschiedlichsten Anlässen oder Zeiten:
in der Pause, während des Unterrichts, in der Freizeit, zu Hause, mit den Lehrerinnen und Lehrern, mit den Mitschülern und Mitschülerinnen, mit den Eltern sowie mit den besten Freunden oder Freundinnen.
Das ist zunächst einmal auch nicht schlimm, sondern ganz normal.Wichtig ist nur, wie man mit einem Streit umgeht. Häufig gibt es dabei einen Sieger und einen Verlierer, mindestens einer der Streitenden ist hinterher sehr unzufrieden oder traurig. Mitunter sind auch Bedrohungen, Beschimpfungen und körperliche Gewalt im Spiel oder Angst bleibt zurück.
Doch es geht auch anders:
Neutrale Dritte, sogenannte Streitschlichter/innen können dabei helfen, Konflikte friedlich zu lösen, sodass alle Beteiligten zufrieden sind und sich hinterher wieder in die Augen schauen können.
Wo findet die Streitschlichtung statt?
Du findest uns im Streitschlichterraum R313 im dritten Stockwerk.
Wie läuft eine Streitschlichtung ab?
Zunächst begrüßt der Streitschlichter die Streitenden und erklärt ihnen die Regeln, die im Schlichtungsraum gelten (sich ausreden lassen, sich nicht beschimpfen).
Der Schlichter erzählt, wie die Schlichtung ungefähr abläuft und klärt ab, ob die Beiden damit einverstanden sind, ob sie freiwillig da sind, denn sonst kann ein Schlichtungsgespräch nicht funktionieren.
Dann erzählt jeder aus seiner Sicht, was bei dem Streit vorgefallen ist, wie er/sie sich während des Konfliktes gefühlt hat oder noch fühlt. Danach versetzt sich jeder in die Lage des anderen und sagt anschließend, was er/sie zum Streit beigetragen hat, wie man sich vielleicht hätte anders verhalten können und wie man sich jetzt fühlt. Schließlich schreibt jeder auf, was er sich vom jeweils dem anderen wünscht und was man selbst bereit ist zu tun.
Darüber einigt man sich, sucht nach konkreten Lösungen, handelt Kompromisse aus. Diese werden dann in einem Schlichtungsvertrag festgehalten, den alle unterschreiben.
Ein Folgetreffen wird vereinbart, um sicher zu gehen, dass die ausgehandelten Lösungen auch eingehalten wurden.
Du möchtest Streitschlichter werden?
Die Ausbildung zum Streitschlichter/ zur Streitschlichterin erfolgt im Rahmen einer freiwilligen AG.
Dabei lernst du, gut zuzuhören, sich in die Situation anderer hineinzuversetzen, unparteiisch zu sein und Verschwiegenheit zu bewahren. Die Ausbildung zum Schlichter dauert ein halbes Jahr. Die werdenden Schlichter/innen üben die Schlichtungsgespräche u.a anhand von Rollenspielen und erlernen die Gesprächsführung mit Hilfe von Kommunikationsübungen. Du wirst später bei der Streitschlichtung von den ausbildenden Lehrer/innen begleitet. Nach der Ausbildung erhalten alle ausgebildeten Schlichter ein Zertifikat