Das Schulzentrum Süd wird 50 Jahre alt. Ein anspruchsvoller Bildungsrahmen mit gewachsenen Strukturen.
„Was wir haben muss besser werden“

Die Direktoren Reinold Mertens (links) und Marcus Dätig mit den Namensgebern ihrer Schulen – Carl Fuhlrott und Friedrich Bayer. Foto: Andreas Fischer
Von Jörg Beckmann
Cronenberg
Am 1. September 1975 wurde das Schulzentrum Süd am Jung-Stilling-Weg eröffnet und drei Schulformen mit insgesamt 2400 Schülern zogen in den Gebäudekomplex ein. Zum einen das „Gymnasium Süd“, welches bis dahin den Namen „Gymnasium Aue“ trug, die „Realschule Pfalzgrafenstraße“ und ebenso die „Hauptschule Küllenhahn“. Das Modell mit drei Schulformen lief Mitte der 1980er aus und das Gymnasium und die Realschule verblieben am Standort. Das Gymnasium wurde 1986 nach Johann Carl Fuhlrott benannt, der von 1831 bis zu seinem Tod 1877 an einer der Vorgängerschulen, der Oberrealschule Elberfeld, Lehrer war und diese auch kommissarisch leitete. Die Realschule erhielt erst 1998 den Namen Friedrich-Bayer-Realschule, nach dem großen Wuppertaler Unternehmer. Die beiden Schulen machen auch heute noch das Zentrum auf den Südhöhen aus, doch ihre Strukturen haben sich zunehmend miteinander verwoben. Dies auch immer mit einem gemeinsamen Ziel und einer anspornenden Frage: Wie können wir Bildung besser machen? Die Schulleiter und die Kollegien folgen diesem Credo beherzt, weswegen das Zitat in der Überschrift als ein nach vorne strebender Eigenanspruch zu verstehen ist.
Die Schulleiter blicken auf das Gestern und Heute
Zunächst betonen Reinold Mertens, seit 2016 Direktor des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums, und Marcus Dätig, seit 2019 Schulleiter der Friedrich-Bayer-Realschule, dass es das Jubiläumsjahr des Standortes ist und nicht der Schulen. Aber auch dieser hat bereits einiges mitgemacht, wie zum Beispiel den „Schwarzen Sonntag“ im April 1995, als das angelegene Schwimmsportleistungszentrum abbrannte und mit ihm die Sporthallen der Schulen. Der Wiederaufbau dauerte zwei Jahre. Derzeit befinden sich insgesamt 2450 Schülerinnen und Schüler in dem Gebäudekomplex, und 2026 sollen es noch 200 mehr werden. Schon jetzt stößt man an die Kapazitätsgrenze und es werden Lösungen bis dahin gesucht. Eine wäre ein externes Gebäude für die Naturwissenschaften.
Bereits seit einigen Jahren wird stark an der Gebäudesubstanz des Schulzentrums gearbeitet und der Zustand bleibt fest im Blick. „Die Instandhaltung funktioniert“, wie die Rektoren berichten und Reparaturen werden schnell erledigt. Das daran beteiligte Hausmeister-Team sei großartig. Seitens des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW) fühlen die Schulen sich in manchen Anliegen ungehört. Vom Stadtbetrieb Schulen erhalten sie absolute Unterstützung, doch die Zusammenarbeit mit dem GMW gestalte sich leider schwieriger.
Trotz der schwierigen Situation mit den Schülerzahlen ermögliche das Schulzentrum „einen gesegneten Rahmen für Bildung“, wie unter anderem mit dem Schülerforschungszentrum, einer ausgereiften Bibliothek, Schulgarten, einem Schullandheim in Freisheim in Berg und vielem mehr.
Besonders wichtig seien jedoch die gewachsenen Strukturen, die engagierte Elternschaft, ein sehr aktiver Förderverein, welcher den Mensa- und Kioskbetrieb übernimmt, gemeinsame schulische Angebote, eng verzahnte Verwaltungen und eine bestens koordinierte Durchlässigkeit der Schulformen in beide Richtungen, wovon schon viele Schüler profitierten. Ein Festakt zum Jubiläum wird für den 26. September 2025 geplant.

Jeweils drei Klassen der beiden Schulen verweisen hier auf das Jubiläumsjahr. Foto: Andreas Fischer
Quelle: Westdeutsche Zeitung (Wuppertal), 01 Februar 2025 Seite 23