Tape Art – Kunst, die durch das Anbringen von Klebebändern entsteht – formte sich bereits in den 1960er-Jahren als Spielart der Urban Art und hat sich in den letzten zehn Jahren rasant zu einer eigenen und sehr beliebten Kunstform entwickelt. Die einfache Handhabung gegenüber Graffiti und die rückstandslose Entfernung der Kunstwerke macht diese Kunstform auch für den Kunstunterricht besonders attraktiv.
Mit seiner überraschenden Tape Art-Aktion an der Friedrich-Bayer-Realschule sorgte ein Kunstkurs der 10. Klassen, angeleitet von Frau Kremer-Fischbach, im Januar für großes Aufsehen. Die SchülerInnen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihren Tape Art-Werken die räumliche Wahrnehmung des Schulgebäudes durch das Hinzufügen perspektivischer Linien zu verändern und dabei vorhandene räumliche Elemente aufzugreifen. So entstanden beispielsweise aus Fenstern Quader, wurden auf Glasscheiben dahinter liegende Objekte perspektivisch nachgezeichnet oder auch überdimensionierte „Spinnweben“ durch den Turm „gesponnen“. Die Begeisterung und Motivation war bei allen Beteiligten groß. Folglich ist davon auszugehen, dass das Schulgebäude nicht zum letzten Mal „getaped“ wurde.